Kartoffelgratin
Lust auf ein veganes Kartoffelgratin, das ganz ohne Obers (Sahne) auskommt, aber dennoch nicht an Geschmack und Cremigkeit einbüßt? Et voilà – hier wirst du fündig. In diesem Post verrate ich dir ein einfaches Rezept für das beste vegane Kartoffelgratin – mit dem Extra an Gemüse. In dieser köstlichen Kreation verwenden wir nämlich Karfiol (Blumenkohl) und Cashews, um eine cremige Sauce zu zaubern, die gleichzeitig leicht und gesund ist.
Bestes Kartoffelgratin
Ganz gleich wie du dieses Gericht nennen möchtest, ob Erdäpfelgratin, Gratin Dauphinois oder veganer Kartoffelauflauf – es ist einfach nur himmlisch und für mich das beste seiner Art.
Dieses vegane bzw. vegetarische Kartoffelgratin ist nämlich irgendwie klassisch und doch etwas ganz anderes, denn es kommt gänzlich ohne Milchprodukte wie eben Milch oder Obers (Sahne) aus, auch nicht in ihrer veganen Version. Es enthält auch keine Eier, dafür noch mehr Gemüse.
Trotz dieser Änderungen büßt es weder an der Cremigkeit noch am Geschmack ein. Ein veganes Kartoffelgratin mit Gemüse, das cremig, reichhaltig, schmackhaft und gleichzeitig leicht, fettarm (bzw. fettärmer als mit Sahne) und gesund ist – ja, das ist möglich – und ganz einfach selber zu machen.
Beilage oder Hauptspeise?
Ein Kartoffelgratin lässt sich sowohl als Beilage, als auch als Hauptgericht servieren! Wie viel Kartoffelgratin du pro Person berechnen sollst: Die im Rezept angegebene Menge aus einem Kilogramm Kartoffeln ist ausreichend für ca. vier Hauptgerichte oder für ca. sechs Beilagen.
Falls du dich fragst, was gut zu Kartoffelgratin passt, dann empfehle ich dir einen simplen Salat, wie einen grünen Salat oder Krautsalat oder gedämpftes bzw. gebratenes Gemüse wie diese Kohlsprossen (Rosenkohl) von Elavegan.com oder meine Lieblings Ruckzuck-Variante: Tiefgekühlte Erbsen in einem Topf mit einem Stück veganer Butter und etwas Salz auftauen, und über dem Kartoffelgratin servieren – nom! Dazu noch gebratener geräucherter Tofu (einfach nur in Würfeln schneiden und in etwas Öl anbraten) – Herz, was willst du mehr?
Zutaten
Was muss unbedingt hinein?
Richtig – Kartoffeln, um die kommst du definitiv nicht drumherum. Das Kartoffelgratin wird mit rohen, also ungekochten Kartoffeln zubereitet, was einem lästiges Vorkochen erspart. Verwende bestenfalls (vorwiegend) festkochende Kartoffelsorten, denn mehlige würden ihre Form verlieren und du hättest am Ende viel eher Kartoffelpüree.
Wenn du deinen Kartoffelauflauf noch gesünder und zeitsparender zubereiten willst, dann greif auf Bio-Kartoffeln zurück, denn sie kannst du ungeschält verwenden und hast dann letztlich ein noch nahrhafteres Kartoffelgratin mit Schale. Ich habe das schon ein paar Mal probiert und es ist gut, aber man merkt die Schale (sie ist aber nicht sonderlich störend) – das Gericht ist dann nicht mehr ganz so fein.
Wenn du auch so ein Kartoffel-Junkie bist, dann probiere auch meine anderen veganen Kartoffelgerichte, wie diese Kartoffel-Lauch-Suppe mit Belugalinsen, köstlichen böhmischen Kartoffelpuffer, flaumigen Kartoffelknödel oder diesen schmackhaften Wiener Kartoffelsalat.
… aber bitte ohne Sahne
Der Star neben den Kartoffeln ist definitiv die Sauce (statt der Sahne). Ihre Hauptakteure sind Cashews und Karfiol (Blumenkohl). Sie ergeben gekocht, gemeinsam mit Wasser, eine wunderbar cremige Sauce.
Für den Geschmack benötigst du noch etwas Öl oder vegane Butter, in der du Zwiebeln und Knoblauch dünstest. Außerdem Hefeflocken für einen leicht käsigen Geschmack, Brühe (bestenfalls mein selbstgemachtes Gemüsebrühpulver), Muskatnuss, Pfeffer und etwas Kurkuma für die schöne Farbe (und ein weiteres gesundheitliches Plus).
Darüber hinaus kannst du nach Belieben noch etwas frischen Thymian hinzufügen. Auch Rosmarin oder Petersilie bieten sich gut an, oder frischer Schnittlauch nach der Backzeit.
Zubereitung
Ja, eine Sauce zuzubereiten ist etwas aufwändiger, als einfach nur einen Becher Obers zu öffnen. Dennoch ist dieses ein schnelles und einfaches Kartoffelgratin, was sich auch mal unter der Woche zubereiten lässt, denn die Sauce ist wahrlich keine Hexerei (aber zauberhaft).
- Im Grunde musst du nur Zwiebel und Knoblauch schälen und, da letztlich ohnehin alles gemixt wird, ist es nicht notwendig, diese fein zu schneiden. Auch der Karfiol kann grob und unhübsch zerteilt werden.
- Während du Zwiebel und Knoblauch in etwas Öl anschwitzt und mit Karfiol, Cashews, Wasser, Salz und/oder Suppenpulver in einem Topf köcheln lässt, kannst du die Kartoffeln schälen, in dünne Scheiben schneiden und in der gefetteten Auflaufform gleichmäßig verteilen.
- Die Sauce mixt du dann nur noch mit den Hefeflocken, Kurkuma, schwarzem Pfeffer und Muskatnuss und gießt sie über die geschichteten Kartoffeln. Wer mag, toppt alles mit geriebenen veganen Käse (die Kruste klappt aber auch ohne, wie du auf den Fotos erkennen kannst) und evtl. auch noch Kräuter.
- Zu guter Letzt wandert alles in den Backofen. Da die Kartoffeln noch roh sind, braucht dein Kartoffelgratin mit Gemüse eine entsprechend lange Garzeit im Ofen, und zwar bei nicht allzu hoher Temperatur. Ich habe mit ca. 150 Grad Umluft (bzw. 170 Grad Ober-/Unterhitze) und einer Backzeit von 50 Minuten plus 220 Grad Grillfunktion (wenn sie dein Backofen hat, ansonsten einfach nur die Temperatur rauf drehen) für 10 Minuten gute Erfahrungen gemacht. Aber: Auch 200 Grad und 30 Minuten haben an stressigeren Tagen ebenfalls gute Ergebnisse hervorgebracht.
Vorbereitung und Haltbarkeit
Hast du dich gefragt, ob und wie lange vorher du dein Kartoffelgratin ohne Sahne vorbereiten kannst? Ja, das geht, und zwar am Vortag. Das ganze gehst du so an, dass du dein Gratin backst, aber nur zu 2/3 fertig, die Kartoffeln sollen also noch nicht so ganz durch sein.
Nachdem alles abgekühlt ist und du es abgedeckt im Kühlschrank aufbewahrt hast, backst du es am nächsten Tag ganz einfach fertig. Bestenfalls gibst du etwaigen Käse erst am nächsten Tag darauf.
Und: gib entweder die kalte Form in den Ofen und schalte ihn erst dann ein. Oder lass sie etwas draußen stehen. Zwar wird eine kalte Backofenform im heißen Ofen vermutlich nicht springen, aber sicher ist sicher.
Zur Haltbarkeit im Kühlschrank kann ich nur so viel sagen, dass ich da recht pingelig bin und es nach zwei Tagen spätestens essen würde. Da es sich aber um ein veganes Kartoffelgratin ohne Sahne und sonstige tierische “Produkte” handelt, ist das nicht so penibel zu sehen, denn Salmonellen haben hier weniger eine Chance.
Du kannst es theoretisch auch noch nach drei bis vier Tagen essen, denn so lange können gekochte Kartoffeln aus dem Kühlschrank bedenkenlos verspeist werden. Und wenn du magst, kannst du deinen Kartoffelauflauf sogar einfrieren und bei Bedarf auftauen bzw. erwärmen.
Bestes Kartoffelgratin ohne Sahne, mit Gemüse (vegan)
Bestes veganes Kartoffelgratin (Kartoffelauflauf) ohne Obers (Sahne), dafür mit Gemüse, versteckt in einer cremigen Sauce aus Cashews und Karfiol (Blumenkohl).
Zutaten
- 1,5 EL vegane Butter (oder geschmacksneutrales Öl wie bspw. Rapsöl. Davon ½ EL zum Einfetten der Form)
- 1 Zwiebel
- 2 Knoblauchzehen
- 500 g Karfiol (Blumenkohl) (entspricht ca. 1/2 Karfiol)
- 3 EL Cashews
- 1 TL (selbstgemachtes) Gemüsebrühpulver
- 1 TL Salz
- 700 ml (knapp 3 Tassen) Wasser
- ca. 1 kg (vorwiegend) festkochende Kartoffeln
- 4 EL Hefeflocken *)
- 1/3 TL Kurkuma gemahlen
- Schwarzer Pfeffer
- Muskatnuss
Optionale Zutaten
- Ca. 5 EL (ca. 60 Gramm) geriebenen veganen Käse
- Frischen Thymian
Zubereitung
- Den Backofen auf 150 Grad Umluft (oder 170 Grad Ober-/Unterhitze) vorheizen.
- Zwiebel und Knoblauch schälen. Zwiebel in grobe Stücke schneiden, Knoblauch kann ganz bleiben (evtl. Enden abschneiden).
- 1 EL vegane Butter (oder Öl) in einem Topf bei mittlerer Temperatur erhitzen und Zwiebel und Knoblauch darin anschwitzen, bis die Zwiebel glasig werden. Währenddessen den Karfiol in Röschen teilen und den Strunk in Stücke schneiden.
- Karfiol hinzufügen und außerdem auch gleich Cashews, Gemüsebrühpulver, Salz und Wasser hinzufügen. Mit geschlossenem Deckel für ca. 10 Minuten kochen lassen.
- In der Zwischenzeit die Auflaufform einfetten, die Kartoffeln schälen, in dünne Scheiben schneiden und in der Auflaufform verteilen.
- Das gekochte Gemüse inkl. Cashews mitsamt der übrigen Flüssigkeit in den Standmixer *) geben. Außerdem Hefeflocken, Kurkuma, schwarzer Pfeffer und 1-2 gute Prisen frisch geriebene Muskatnuss hinzufügen. Mixen, bis die Sauce schön cremig ist.
- Die Sauce gleichmäßig über die Kartoffeln gießen und darüber ggf. den geriebenen veganen Käse und die Thymian-Blätter verstreuen.
- Für ca. 50 Minuten backen, und zwar auf der Stufe unter der Mitte.
- Abschließend noch für 10 Minuten bei 220 Grad Grillfunktion (falls vorhanden, ansonsten nur die Temperatur erhöhen) gratinieren, bis die Oberfläche stellenweise bräunlich ist.
Notes
- Ja, die Sauce schmeckt bzw. ist versalzen. Das ist so gewollt, da die Kartoffeln die Sauce aufnehmen. Letztlich gleicht sich alles wieder wunderbar aus.