Blitva
Blitva ist ein unglaublich einfaches, schnell zubereitetes und so köstliches veganes Mangold-Gericht aus Kroatien, wo es hauptsächlich als Beilage zu Fisch gegessen wird. Der kroatische Mangold mit Kartoffeln schmeckt jedoch so gut, dass er auch alleine gut auskommt. Ich esse ihn daher am liebsten als Hauptspeise. In diesem Post zeige ich dir ein einfaches Rezept mit nur wenigen Zutaten für köstlichen kroatischen Blitva.
Blitva s krumpirum
Eigentlich heißt das Gericht mit vollem Namen “Blitva s krumpirum”, was so viel wie “Mangold mit Kartoffeln” bedeutet, Auf den Speisekarten wird es aber lediglich als Blitva angeführt und im Restaurant auch so bestellt. Das erste Mal habe ich Blitva in den 1990er-Jahren in Kroatien am Meer gegessen. Damals bin ich mit meiner Freundin und ihren Eltern zusammen auf Urlaub gefahren, ich glaube nach “Senj”. In diesem Urlaub habe ich übrigens nicht nur Blitva, sondern auch Oliven lieben gelernt. Es waren immer ein bis drei Oliven auf unserer Pizza Margeritha und so habe ich mich gezwungen sie nach einer Ewigkeit mal wieder zu probieren. Und war verliebt.
Beilagenesser
Die Balkanhalbinsel ist eine Gegend, die für ihre veganen Gerichte ungefähr so berühmt ist wie Österreich – nämlich gar nicht. Dennoch gibt es ein paar wenige vegane Raritäten, wie eben Blitva. Das kroatische Mangold Kartoffel Gemüse wird dort aber auch nur als Beilage zu Fisch gewürdigt. Da ich schon eine halbe Ewigkeit ohne Fleisch und Fisch lebe, bin ich es gewohnt, eine Beilagenesserin zu sein. Für mich ist das auch gar nichts Schlimmes, im Gegenteil, gibt es doch so viele köstliche Beilagen, die mit sich selbst gut klarkommen. Wenn ich in Kroatien oder Montenegro (wo Blitva auch zum Teil gegessen wird) urlaube, bestelle ich meist gleich eine doppelte Portion Blitva. Neben Pommes mit Salat, gegrilltem Gemüse oder eingelegten Gemüse ist eines der Nummer eins Balkan VeganerInnen Menüs.
Rarität
Mangold findet sich in Wien viel zu selten in den Supermarktregalen, obwohl Mangold hier eigentlich gut wächst und von Juni bis Oktober Saison hat. Den Mangold für dieses Rezept habe ich zufällig entdeckt, als ich mit Claire (@lotuslife.online auf Instagram, dort haben wir uns übrigens auch kennengelernt) in unserer Gegend in Wien spazieren war. Wir waren im Augarten und sind an der City Farm Augarten vorbeigekommen. Ein schönes Projekt mitten in der Stadt. Jedenfalls haben sie gerade ihre Tore geöffnet, als mir Claire erzählte, dass sie überschüssiges Gemüse verkaufen. Und als ich nachgefragt habe, ob sie zufällig Mangold haben (ich habe eigentlich mit einem nein gerechnet), hat die nette Dame tatsächlich geantwortet, dass sie soeben welchen geerntet haben. Da habe ich natürlich sofort beide Bündel mitgenommen und mich sofort an den Herd gestellt.
Geschmack
Falls du noch nie Mangold gegessen hast und dich fragst, wie er schmeckt, … hm … also mein Liebster meint, dass er leicht nach Keller schmeckt. Und irgendwie hat er recht. Mangold hat eine muffige Note. Ich weiß, das klingt jetzt nicht sooo einladend, aber glaube mir, er ist wirklich köstlich. Ich bin zuversichtlich, dass wenn du Spinat gerne isst, dich auch Mangold bezirzen wird. Mein Liebster ist superheikel (auch wenn er das abstreiten würde, bis ich ihm 570 Dinge aufzähle, die er nicht gerne isst) und daher nicht unbedingt ein Maßstab in Sachen gesunder einfacher veganer Küche (sorry, Schatz, ich liebe dich trotzdem sehr).
Stiel
Noch kurz etwas zu Mangold: Der Stiel ist meist sehr dick und reicht bis in das Blatt hinein. Schneide ihn daher nicht gerade ab, sondern schneide tief in das Blatt hinein, um den ganzen dicken Stiel zu gewinnen. Er hat eine längere Garzeit als die Blätter und wird daher zuerst gekocht. Ich habe hier für dich ein Bild eingefügt, das dir zeigt, wie du Mangold richtig schneidest, bzw. den Stiel korrekt abschneidest.
Und nun: Frohes Kochen und Genießen.
Blitva - kroatischer Mangold mit Kartoffeln
Blitva ist ein unglaublich einfaches, schnell zubereitetes, gesundes und so köstliches veganes Rezept aus Kroatien für Mangold mit Kartoffeln.
Zutaten
- 1 kg Mangold (ganz gleich ob grün oder bunt)
- 500 g (speckige) Kartoffeln
- 1 Zwiebel, gewürfelt
- 4 Knoblauchzehen, fein gehackt
- 12 EL Olivenöl
- 1 EL (selbstgemachtes) Suppenpulver
- 1 TL Salz
- Pfeffer
Zubereitung
- Mangold waschen, putzen und die Blätter vom Stiel trennen (sieh dir dazu das Foto im Post an). Den Stiel in ca. 0,5-1 cm große Stücke schneiden und die Blätter in etwas gröbere Streifen schneiden
- Die Kartoffeln schälen, in kleinere Stücke schneiden und in ca. 1-2 Liter kochendes Salzwasser geben.
- Nach ca. 7 Minuten Kochzeit die geschnittenen Mangoldstiele und die Gemüsebrühe hinzufügen und weitere 7 Minuten kochen lassen, jedenfalls bis die Kartoffeln weich sind.
- Während die Kartoffeln kochen in einer Pfanne 5 EL Olivenöl erhitzen und darin die Zwiebelwürfel anschwitzen (aber nicht braun werden lassen). Den Knoblauch und das Mangoldgrün sowie das Salz hinzufügen. Für ca. 5 Minuten dünsten (am besten bei geschlossenem Deckel) bis der Mangold schön zusammengefallen ist.
- Nun die abgegossenen Kartoffelwürfel und Mangoldstiele in die Pfanne geben, sowie 5 weitere EL Olivenöl. Die Kartoffelstückchen mit einer Gabel etwas zerdrücken. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Servieren und am Teller mit dem restlichen Olivenöl (1 EL je Teller) beträufeln.
Notes
Statt Suppenpulver kannst du auch Vegeta *) verwendet, das Würzmittel des Balkans. Ich finde es hierzulande (Wien) in den meisten Supermarktregalen. Mittlerweile gibt es auch eine Vegeta-Variante ohne Glutamat, Halleluja. Solltest du Vegeta verwenden, dann beginne bitte mit weniger als 1 EL und reduziere auch die Salzmenge ein wenig, da Vegeta, soweit ich mich erinnern kann, recht intensiv schmeckt.
Heute hat mich die Mangoldschwemme dazu gebracht, das Rezept auszuprobieren. Ich bin richtig begeistert, hätte nicht erwartet , dass das so lecker schmeckt. Danke für das Rezept, das gibt es jetzt richtig oft.
Vielen Dank für die positive Rückmeldung! Ich freue mich, dass dir Blitva so gut schmeckt. 🙂
Ein großartiges Rezept, da es so einfach zuzubereiten ist! Vielen Dank!
Ich habe nur zwei Abänderungen vorgenommen:
1. Ich habe die Zwiebeln und den Knoblauch angebraten und dann die Kartoffelwürfel hinzugefügt. (Falls du die Kartoffeln mit Kruste haben willst, vertausche die Reihenfolge!) Und schließlich die klein geschnittenen Mangoldstiele. Dann habe ich Wasser und Salz hinzugefügt. Als die Kartoffel fast gar waren, gab ich die klein geschnittenen Blätter dazu.
2. Abgeschmeckt habe ich das Gericht mit Borretsch, Basilikum und schwarzem Pfeffer. Und angereichert habe ich es klein geschnittenem Schafskäse. Denkbar wären auch noch Oliven. Das Badilikum hat dem Gericht eine frische und fruchtige Note verliehen.
So war es ein vollwertiges Hauptgericht, das super lecker schmeckte.
Liebe Bettina,
das klingt alles ganz wunderbar! Danke fürs Teilen deiner Version.
Das ist das zweite Blivka Rezept, das ich ausprobiere. Ich war letztes Jahr auf der Suche nach Mangold Rezepten, da dieser auf meinem Feld sehr ergiebig ist,
Es ist definitiv das, bei dem ich bleibe!!! Einfach lecker und ein bisschen Fett muss einfach dabeisein, damit es schmeckt,
Vielen Dank für das Rezept!😘
Liebe Grüsse aus dem Rheinland!
Liebe Heide,
die letzten Jahre war ich ständig auf der Suche nach Mangold und dieses Jahr pachte ich eine Selbsternteparzelle wo ich mit Mangold ernten gar nicht mehr nachkomme, da gehts mir wie dir. 😀 Mittlerweile sind auch Pasta mit Mangold und ein Mangold Linsen-Curry bei mir regelmäßig eingezogen. Ich hoffe, dass ich bald ein weiteres Rezept online stelle. Aber bis dahin lass dir Blitva noch gut schmecken. <3 Ja, das ist Südeuropa-Küche, da muss gut Öl mit rein, wir sind hier ja nicht auf Kur. 😉
Liebe Grüße, Heidi
Servus Heidi, ned vom Email schrecken lassen: Wahl-Österreicher (Graz). Also:
1.) Geht mir genauso. Von Blitva kann ich nie genug bekommen! Mochte aber Mangold schon immer.
2.) Das ist das interessante: Leute, die KEINEN Spinat mögen, mögen trotzdem Mangold! Ist bei meinen Kindern so. Spinat niemals, aber Mangold gerne! Hat wohl weniger Bitterstoffe.
3.) In der Saison bekommt man (weißstängeligen) Mangold manchmal sogar beim Discounter (Hofer) in Bio, beim Billa eh. Aber eben nur in der Saison (Frühjahr bis Frühsommer). Am Bauernmarkt länger und häufiger. Bei Biomärkten am häufigsten.
4.) Der Geschmack ist bei den buntstängeligen Sorten besonders “kellerig”. Grad für meine Kleinen kauf ich eher den weißstängeligen. Der ist eigentlich kaum “muffig”, eher nussig und schmeckt weniger “grün” als Spinat. Andere bevorzugen den bunten, weil der aromatischer ist. Ich glaub, das in Kroatien ist eher der weißstängelige, aber noch bin ich nicht dahinter gekommen.
Ich versuch’s nochmal so, wie’s hier zubereitet ist. Mein Blitva s krumpirum ist noch nicht ganz so wie dort. Im Sommer kann ich dann wieder vergleichen und evtl. noch mal nachfragen und zeigen lassen.
Hallo Christof 🙂 Also also:
1.) Da teilt jemand dieselbe Liebe wie ich, sehr schön.<3
2.) Ah! Ok, wäre mir selbst noch nicht so aufgefallen, aber vermutlich deshalb, da ich wenige kenne, die von Mangold schwärmen.
3.) Beim Hofer ist er mir noch nie untergekommen, Billa nur in "gutsortierten". Aber beim Interspar werde ich jetzt immer fündig, und beim "Vitamin Express in 1020 Wien, letztens entdeckt. Die haben viel "ausgefallenes". 🙂
4.) Sehr schön! Das wusste ich nicht. D.h. die schönen Farben machen den Muff weg. 😉 In Kroatien habe ich immer nur den mit den weißen Stängeln gegessen.
Hast du ihn schon a la mein Rezept probiert? 🙂 Ich befürchte, dass, selbst wenn er "hier" so schmeckt wie "dort", dass er trotzdem anders schmeckt, ohne Sonne und Meer. Ich bin im August auch in Montenegro und 2 Tage in Kroatien und weiß schon, was ich bestellen werde. 😉
Hallo Heidi, ich habe das Rezept vorher wo anders gefunden, halt mit Blattmangold. Da ich nur (bunten) Stielmangold im Garten habe, und davon zu viel 😉 habe ich bei der Suche nach Rezepten erst das andere entdeckt. Da die Stiele ja länger brauchen, habe ich die gleich mit den Erdäpfeln (auch aus dem Garten, dort waren mehlige angegeben, ich hatte fast nur speckige) gekocht. Die brauchen mindestens so lange wie die Erdäpfel. Funktioniert wohl mit beiden. Suppenbrühe habe ich keine dazu gegeben, werd ich aber auch mal probieren. Ich habs auch schon mit Feta und gerösteten Pinienkernen probiert (war das andere Rezept, quasi als Hauptgericht).
Schön dass du in der City Farm Augarten warst, ich bin noch nicht dazu gekommen. Kenne Wolfgang Palme aber von seinem ersten Buch “Frisches Gemüse im Winter ernten” und von seinen Videos. Mangold ist auch so ein Gewächs, Ernte geschützt über den Winter bis in den März möglich.
Guckguck Erich,
vielen Dank fürs vorbeischauen!
Ah, schau, mir war gar nicht klar, dass es speziell Blatt- und Stielmangold gibt. Dann hatte ich wohl denselben wie du verwendet – und hier ebenfalls mal die Stängel mit den Kartoffeln “vorgekocht”, bevor die Blätter dazukamen.
Mehlige Kartoffeln passen vermutlich auch deshalb gut, da letztlich nicht nur Kartoffelstücke übrig sein sollen, sondern auch etwas “Püreekonsistenz”, so kenne ichs zumindest aus Kroatien und Montenegro. Aber mit dem Zerdrücken der speckigen Kartoffeln klappts auch gut.
Suppenbrühe ist bestimmt kein Bestandteil der feinen puren Küche. Aber da “Vegeta” sozusagen das Salz des Balkans ist, und sich auch in einigen kroatischen Blitva-Rezepten findet, habe ichs mit Suppenbrühe abgewandelt (die ich selber mache und somit eh was Gutes ist und kein Klumpatt).
Mmmh, Feta und Pinienkerne passen bestimmt super dazu! Ich teile hier übrigens ein Rezept für veganen Feta – falls du den mal probieren möchtest. 😉
City Farm war ein Zufallsbesuch – aber ein guter, da ich dort ja Mangold gefunden habe. Warum ist der in Wien nur so schwer zu finden?
Nächstes Jahr pachte ich eine Selbsternteparzelle und da ist Mangold fixer Bestandteil am Anbauplan. Freue mich schon (nur endet dort die Saison im November, also Ernte bis März wird leider nicht möglich sein).
Ich habe dein Mangoldrezept nachgekocht. Es war superlecker und kommt jetzt im Sommer bestimmt noch öfter auf den Tisch. Ich habe noch ein wenig Salami dazu angebraten. Danke für das leckere Rezept. Ein Bild mache ich das nächste Mal.
Danke Ellen fürs ausprobieren! Es freut mich sehr, dass dir der Mangold mit Kartoffeln gut geschmeckt hat. 🙂