Toastbrot
Kennst du auch diese nervigen VeganerInnen, die Fertigzeug verteufeln und ständig “kann man aber auch Selbermachen” predigen? Ich bin eine davon. Manchmal. Jedenfalls aber mit diesem Toastbrot! “Veganes Toastbrot selber machen” (kreisch!) lohnt sich. Es wird fluffig-weich und schmeckt so gut, dass du nie wieder eines kaufen möchtest.
Ja, ertappt, ich versuche dir hier den zeitlichen Mehraufwand des Brotbackens, als Vorteil zu verkaufen. Aber eigentlich geht es schneller als wenn du zum Bäcker gehst, um Brot zu kaufen. Versprochen (abgezogen der Teigrast- und Backzeiten. Aber die zählen als Vorfreude und nicht als Tätigkeit).
Mission Possible
Es ist gar nicht so lange her, dass ich das erste Mal Toastbrot selbst gebacken habe. Den Gedanken gibt es zwar schon länger aber wie es im Leben oft so spielt… Vor kurzem habe ich die Mission Toastbrot wieder aufgenommen und begonnen, Rezepte zu recherchieren. Fast alle hatten Butter und Milch und sonstigen Hokus-Pokus als Zutat und irgendwie war da kein (vernünftiges) veganes dabei. Oder die Zubereitung gestaltete sich kompliziert. Außerdem wollte ich vegane Butter vermeiden. In meiner allerliebsten ist Palmöl drinnen und Palmöl ist böse. Ich kaufe sie trotzdem. Vielleicht bin ich deshalb auch böse. Aber ich versuche mein Unheil zumindest so auszugleichen, dass ich sie mir nur obendrauf schmiere und zumindest beim Backen vermeide. Also habe ich das Rezept dahingehend abgewandelt, dass es mit Öl funktioniert.
Die Kunst liegt in der Einfachheit
Wer mich kennt weiß, dass ich gerne Vollkornmehl oder irgendwelche Körner und Samen verwende, um ein Gericht “gesünder” zu machen. Also habe ich beim Toastbrot anfangs noch mit diesen Zutaten herumgebastelt, da ich mir ein einfaches veganes Toastbrot mit einem Vollkornmehl-Anteil und Leinsamen vorgestellt habe (auf das ich dann vegane Butter und Käse klatsche, hehe, oder Marmelade). Es wurde aber stets bröselig und trocken. Daher: Toast ist Toast. Donuts enthalten ja auch keine Vitamine.
Perfektionismus
Das Rezept ist supereinfach. Es ist nur etwas länger, da ich es ausführlich beschrieben habe, damit du nicht dieselben Fehler machst wie ich. Mittlerweile habe ich den Dreh für fluffig weiches Toastbrot heraußen und kann ein detailliertes aber einfaches Rezept mit dir teilen. Ich finde das Brot vom Geschmack und der Konsistenz her perfekt. So überheblich es klingt: Das Beste das ich je gegessen habe. Ein weiterer Bonus: Es ist noch nach Tagen weich. Eine weitere positive Draufgabe der Mission veganes Toastbrot selber machen: Es lässt sich super toasten, wird außen knusprig und bleibt innen weich. Es schmeckt aber auch ungetoastet. Dieses Toastbrot schmeckt einfach immer: Getoastet oder nicht, als gefülltes Sandwich oder pur, süß oder herzhaft, als French Toast oder Croutons, … Was hast du mit dem Brot vor? Teile deine Pläne mit mir und allen anderen Neugierigen.
Toastbrot
Veganes Toastbrot selber machen lohnt sich mit diesem einfachen Rezept. Das Brot wird fluffig-weich und schmeckt so gut - und das tagelang.
Zutaten
- 150 ml warmes (nicht heißes, nicht kaltes) Wasser
- 150 ml warme vegane Milch (ich verwende gerne Hafermilch)
- 1 Pkg Trockenhefe (7g)
- 2 EL Zucker
- 1,5 TL Salz
- 4 EL Öl (z.B. Rapsöl)
- 500 g Mehl (08/15 Weizenmehl)
Zubereitung
- Alle Zutaten für ca. 5 Minuten miteinander verkneten, bis ein glatter Teig entsteht. Ich benutze dafür gerne meine Küchenmaschine mit einem Knethaken. Anschließend mit den Händen, den Teig zu einer Kugel formen und in eine große Schüssel geben.
- Die Teigschüssel mit einem Geschirrtuch abdecken, an einen warmen Ort stellen (im Winter z.B. in der Nähe der Heizung) und den Teig für eine Stunde ruhen lassen.
- Nach einer Stunde den Teig nochmals kurz (max. für eine Minute) kneten, damit die Luft entweicht.
- Anschließend den Teig länglich formen, und ihn in die mit Öl gefettete längliche Backform (ich verwende eine aus Glas, in ihr backe ich auch mein Bananenbrot) legen.
- Nun auf einem Stück Alufolie ein wenig Öl verstreichen (sonst bleibt die Folie am Teig haften), und locker auf die Auflaufform legen. Nicht zu fest, da der Teig nochmals aufgeht. Dieser Schritt ist notwendig, da das Brot oben sonst zu schnell braun wird, während es innen noch nicht durch ist. Das ist leider mein einziges Minus am Rezept: Durch die Folie entsteht auf der Oberseite ein Abdruck. Ich habe nur leider noch keine andere Methode zum Abdecken gefunden. Falls du eine Idee hast, lass sie mich bitte wissen
- Nach 30 Minuten Ruhezeit beginnen, den Ofen auf 220 °C vorzuheizen (Ober- und Unterhitze, ohne Umluft).
- Nachdem der Teig eine Stunde in der Auflaufform gerastet hat, kommt er nun für 15 Minuten in den Backofen, und zwar auf der zweitniedrigsten Ebene (in meinem Ofen ist das eine unter der mittleren). Die Alufolie bleibt noch oben. Dazwischen nicht wegnehmen, um den Teig zu kontrollieren! Jedes Mal, wenn ich die Finger nicht davon lassen konnte, hat sich der Teig gerächt. Macht nicht dieselben Fehler wie ich.
- Wasser (Menge eines Schnapsglases) auf den Boden des Backofens gießen und sofort die Türe schließen. Dadurch entsteht Dampf, der dem Brot hilft, nicht auszutrocknen. Alternativ kannst du eine Schüssel mit Wasser in den Backofen stellen, um deinen Ofen nicht zu hart dran zu nehmen.
- Nach 15 Minuten die Temperatur auf 180 °C senken und für weitere 15 Minuten backen.
- Nach den 30 Minuten Backzeit die Alufolie entfernen und das Brot für weitere 20 Minuten bei 180 Grad backen. Gesamt also 50 Minuten.
- Danach die Backofentüre öffnen und das Brot etwas abkühlen lassen, bis es aus der Auflaufform genommen werden kann. Anschließend vollständig auf dem Backblech abkühlen lassen, damit überschüssige Luftfeuchtigkeit verdunsten kann.