Kokosstriezel: Veganer Germstriezel (Hefezopf) mit Kokos
Dieser saftige wie flaumige Striezel wird mit Kokos zubereitet und ist der perfekte Osterstriezel, Allerheiligenstriezel oder “einfach nur so-Striezel”. Mit seiner Kokosnote verwandelt er sich im Nu in etwas Besonderes, ist aber dennoch sehr einfach in seiner Zubereitung, weshalb dieser Kokosstriezel keinen speziellen Anlass braucht, um gebacken zu werden. Er wird ohne Ei und ohne Butter zubereitet, und ist daher auch ein veganer Germstriezel (aka veganer Hefezopf).
Tausendsassa
Eine Speise und so viele Anlässe, ihn zu essen (und Varianten ihn zu benennen): Der Striezel (was der österreichische und bayrische Ausdruck für Zopf ist). Es gibt ihn als 08/15-Striezel fürs (Sonntags)frühstück, als Allerheiligenstriezel, aber auch als Osterstriezel. Der Unterschied: Frag’ mich bitte nicht – ich kenne keinen (außer den Anlass selbst).
Wenn wir schon bei Ostern sind, an dieser Stelle noch ein paar Ideen für einen gelungenen Osterbrunch: Wie wäre es mit einem saftigen Karottenkuchen mit Nüssen, einen veganen Zitronenkuchen mit Heidelbeeren, ein frisches Sauerteig-Wurzelbrot, dazu Eiersalat ohne Eier, einen Mandelfeta und ein intensives Bärlauchpesto?
Zurück zum Striezel, der hierzulande auch als Brioche-Striezel bzw. viel mehr noch als Germstriezel bezeichnet, ergo ein Hefezopf im benachbarten Deutschland.
In diesem Fall kannst du auch Kokosstriezel beziehungsweise Kokosbrioche oder auch süßes Kokosbrot zu ihm sagen, denn immerhin ist, wie sonst unüblich, die Kokosnuss (bzw. Produkte von ihr) eine der wesentlichen Zutaten. Perfekt, falls du zufällig auf der Suche nach neuen Striezel-Ideen bist.
Lass dich nicht verwirren, denn egal wie was: Einen flaumigen Striezel selber zu machen ist jedenfalls ziemlich einfach. Lass mich dir zeigen, womit und wie.
Striezel nach Tahiti-Art
Ehre, wem Ehre gebührt: Dieses Rezept habe ich von einer “Instagram-Kollegin” namens “Vai” bekommen. Sie hatte auf Tahiti (ihre Herkunft und Ex-Heimat) einen veganen Lieferservice. Ja, du hast richtig gelesen: Tahiti und vegan (es klingt doch wie ein zu schöner Traum). Mittlerweile lebt sie nicht mehr dort, sondern auf Hawaii. Ja, schon wieder richtig gelesen.
Jedenfalls hat dieser liebe und sympathische Mensch vor einigen Jahren auf ihrem alten Instagram-Lieferservice-Konto ihr “Coconut Bread” gepostet und mit mir auf Nachfrage dankenswerterweise ihr Rezept geteilt und sich gefreut, dass ich es weiterverbreite. Danke, Vai!
Da Vai mit frischen Kokosnüssen gearbeitet hat (wie gut muss dieses ohnehin schon köstliche Teil dann erst schmecken?) musste ich das Rezept ein wenig adaptieren. Außerdem habe ich noch ein klein wenig an den Mengenangaben herumgeschraubt sowie Limetten-Saft und -Schale hinzugefügt.
Simple Zutaten
Apropos Limetten. Werfen wir einen Blick auf die paar wenigen simplen Zutaten, die du für einen saftigen, lockeren und flaumigen veganen Kokosstriezel brauchst:
- Mehl: Ein 08/15 glattes Mehl bzw. Universalmehl (Weizen- oder Dinkelmehl)
- Kokosette *): Ich verwende jene aus der Backwarenabteilung.
- Zucker: Welchen auch immer. Kokosblütenzucker ist beim Kokosstriezel naheliegend – beachte dabei bitte, dass das Ergebnis innen wie außen braun wird. Ich verwende stinknormalen Haushaltszucker, ersetze davon aber einen Großteil mit Xylit *).
Warum diese Mischung: Hefe braucht Zucker, um arbeiten zu können. Diesen kann sie in der Regel aus dem Mehl selbst bilden (grob formuliert gesagt), noch einfacher, schneller und besser, geht’s aber mit Zucker. Und da Birkenzucker bei Hefe wenig Wirkung zeigt (wobei da wiederum in Trockenhefe und frischer Hefe unterschieden wird), verwende ich meist eine Mischung, zur Sicherheit, nach dem Motto “Hüfts’ nix, schads’ nix”. - Trockenhefe, oder frische Hefe. Bzw. Trockengerm, oder frische Germ. Je nachdem, ob du einen Hefezopf oder einen Germstriezel backen möchtest. 😉
- Kokosmilch: Die dickflüssige Kokosmilch zum Kochen *), bitte nicht den dünnflüssigen Kokosdrink wie zB. von Alpro.
- Frische Bio-Limette: Sie ist das i-Düpferl. Du kannst aber auch Orangen- und/oder Zitronensaft bzw. -schale verwenden
- Ein wenig Ahornsirup oder Agavendicksaft, als Glasur (verrührt mit Kokosmilch und evtl. einer Prise Kurkuma).
Ja genau. Dieser Striezel enthält weder Öl noch Butter. Er ist aber trotzdem nicht fettfrei, denn die Kokosmilch sowie die Kokosette enthalten Fett. Somit bitte keine Angst, dass er dir aus den Ohren staubt. Das Gegenteil ist der Fall, er ist schön saftig.
Eier braucht auch kein Mensch, bzw. kein Kokosstriezel, denn er hält so wie er ist wunderbar zusammen. Rosinen sind hier auch keinen drinnen.
Du kannst sie natürlich dazugeben, ich finde aber, dass sie eher in einen klassischen Striezel gehören und lasse sie daher bei diesem süßen Kokosbrot trotz Rosinen-Liebe weg.
Falls du weitere Germteig-Rezepte suchst, möchte ich dir an dieser Stelle die saftigen Apfel-Zimt-Schnecken und dieses fluffige Toastbrot empfehlen.
Einfache Zubereitung
Der saftige Kokosstriezel mit Trockengerm ist ruckzuck, im Sinne vom Zeitaufwand, den du selbst investieren musst, zubereitet. Dazwischen folgen noch zwei Ruhephasen und abschließend die Backzeit sowie ein wenig Zeit zum Abkühlen.
Im Grunde müssen erstmals nur sämtliche Zutaten zu einem glatten und geschmeidigen Teig miteinander verknetet werden. An dieser Stelle sei wieder mal eine Küchenmaschine *) gepriesen, mit ihr geht alles nochmals einfacher.
Ab nun hast du zwei Möglichkeiten:
- Die Schüssel mit der Teigkugel darin wird zugedeckt und an einem warmen (Zimmertemperatur bis max. ! 40 Grad) Ort platziert, damit der Teig aufgehen kann, und zwar für ca. 1-2 Stunden, bis er sich sichtbar vergrößert hat. Anschließend geht es ans Flechten.
- Du gehst gleich zum Flechten über und lässt den Teig später rasten. Das eignet sich vor allem, wenn du den Kokosstriezel für das Frühstück am nächsten Tag zubereiten möchtest. Weitere Infos folgen nach dem Flecht-Kapitel.
Striezel flechten
So viele Anlässe es gibt, den Striezel zu verspeisen, so viele Möglichkeiten gibt es, ihn zu flechten. Drei, vier, … bis hin zu acht (und theoretisch vermutlich sogar noch mehr) Stränge können zum Flechten verwendet werden. Die Stränge sind im Striezel-Fall “Würste” aus Teig.
Wir wollen es nicht übertreiben: Ich flechte diesen Striezel mit drei Strängen. Früher habe ich so mit vier Strängen geflochten (der Link führt dich zu einem alten Instagram-Post von mir). Hier siehst du auch, dass ich ihn in der Kastenform gebacken habe, also mehr eine hybride Version von Kokosbrot und -striezel. Aber schade darum, da kommt das Flechtmuster nicht so schön zur Geltung. Ohne Kastenform wird er mit vier Strängen irgendwie zu “schlank” (lang und dünn).
Um deinen Germstriezel zu flechten, musst du den aufgegangenen Teig erstmals in drei (oder wieviele auch immer) gleich große Stücke unterteilen.
Anschließend rollst du jeden dieser Teile in möglichst gleich lange Stränge und legst sie nun so hin, dass du sie am oberen Ende zusammendrückst. Als Nächstes flechtest du deinen Zopf.
Schlaf, Striezel, schlaf
Ist der Kokosstriezel erstmal geflochten, darf er ein wenig ruhen.
An dieser Stelle wieder zurück zu unseren zwei Möglichkeiten:
- Sollte dein Teig schon vor dem Flechten gerastet haben, dann lässt du ihn jetzt nur mehr für ca. 30 Minuten ruhen, bevor er in den Backofen kommt.
- Falls du den Teig gleich nach dem Kneten geflochten hast, dann du lässt deinen veganen Hefezopf über Nacht im Kühlschrank gehen. Entweder du greifst hier auf die Kastenform zurück, oder platzierst ihn auf ein Stück Backpapier, bestenfalls gleich am Backblech, falls das in deinen Kühlschrank passt. Am nächsten Morgen nimmst du ihn ca. 1/2 Stunde bis 1 Stunde vor dem Backen zum Akklimatisieren aus dem Kühlschrank (währenddessen heizt du den Ofen vor).
Backe, backe Striezel
So oder so wird der Kokosstriezel nun mit der Glasur aus Kokosmilch, Ahornsirup und Kurkuma bestrichen und kommt bei 170 Grad Ober- und Unterhitze in den vorgeheizten Backofen. Die Türe wird nun verschlossen und bleibt es auch für ca. 30 Minuten, bis die Oberseite schön goldbraun gebacken ist. Anschließend öffnest du die Backofentüre, verstreichst die restliche Glasur und lässt den Striezel ein wenig auskühlen.
Bitte beachte: Je mehr Stränge du zum Flechten verwendet hast, desto kürzer die Backzeit, da die heiße Luft so besser rankommt.
Ich esse den Kokosstriezel übrigens am liebsten mit nichts, mit veganer Butter, mit veganer Butter und einer Marmelade oder mit einem Schoko-Nuss-Aufstrich.
Aufbewahrung
Falls du den Striezel Abends für den nächsten Morgen backen möchtest, dann decke ihn nach dem Backen, nachdem er aus dem Backofen draußen ist, mit einem sauberen Geschirrtuch locker zu.
Du kannst den Striezel für circa 3 Tage aufbewahren. Damit er nicht austrocknet, empfiehlt sich etwas luftdicht verschlossenes wie eine Aufbewahrungsdose oder einen großen Gefrierbeutel.
Apropos Gefrierbeutel: Ja, du kannst den Striezel sogar einfrieren, besser übrigens im ganzen als einzelne Scheiben (die dann womöglich nur zusammenkleben und einen Gefrierbrand erleiden). Wenn du ihn dann genießen möchtest, nimmst du ihn aus dem Gefrierschrank und lässt ihn bei Zimmertemperatur auftauen, was ein paar Stunden bis über Nacht dauern kann.
Danach kannst du deinen Kokosstriezel auch im Backofen aufwärmen: Heize den Backofen auf 150 Grad vor, lege den aufgetauten Striezel auf ein Backblech und erhitze ihn für 5 bis 10 Minuten, bis er schön warm ist.
Kokosstriezel: Flaumiger, veganer Germstriezel (Hefezopf) mit Kokos
Ein saftiger und flaumiger Striezel mit Kokos. Perfekt für Ostern, Allerheiligen oder "nur so". Dieser Germstriezel (Hefezopf) ist zudem vegan.
Zutaten
- 415 g glattes Mehl (Weizen- oder Dinkelmehl)
- 70 g Kokosette *) (Kokosraspel) und optional 1 EL mehr zum Bestreuen
- 70 g Zucker
- 1 Pkg. (7 g) Trockenhefe
- 250 ml Kokosmilch *) (unterteilt in 230 ml und 2 EL/ca. 20 ml für die Glasur)
- 1 frische Bio-Limette: Saft von der ganzen (= 2 bis 3 EL) und geriebene Schale von der 1/2.
- 1 EL Ahornsirup
- 1 Prise gemahlener Kurkuma *) (optional)
Zubereitung
- In eine Schüssel zuerst sämtliche trockene Zutaten (Mehl, Kokosette, Zucker und Trockenhefe) und die Limettenschale geben, dann die Kokosmilch und den Limettensaft hinzufügen.
- Mit der Küchenmaschine *) 2-3 Minuten alle Zutaten miteinander langsam verrühren und dann für ca. 10 Minuten alles schneller kneten, bis der Teig schön glatt und geschmeidig ist.
- Den Teig zu einer Kugel formen, zurück in die Schüssel legen, mit einem Geschirrtuch zudecken und eine gute Stunde (oder etwas mehr) an einem warmen Platz rasten lassen, bis sich der Teig sichtbar (bestenfalls auf das Doppelte) vergrößert hat.
- Den Teig in 3 relativ gleich große Teile teilen und jedes davon zu einem Strang rollen.
- Nun wird der Striezel geflochten. Beginne, indem du die 3 Stränge oben zusammendrückst und ende auch so am unteren Ende, nach dem Flechten. Die zusammengedrückten Enden kannst du dann unter dem geflochtenen Striezel verstecken. Ich schiebe ihn außerdem noch etwas zusammen. Im Beitrag weiter oben teile ich dazu ein kurzes Video.
- Auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen und für weitere 30 Minuten von den Flecht-Strapazen erholen lassen. Währenddessen den Backofen auf 170 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen und die Zutaten für die Glasur verrühren: 2 EL Kokosmilch, 1 EL Ahornsirup und eine Prise Kurkuma.
- Den Striezel mit der Glasur bestreichen, das klappt am besten mit so einem praktischen Backpinsel. *) Evtl. übriggebliene Glasur für nach dem Backen aufheben. Wenn du möchtest, kannst du ihn jetzt noch mit Kokosette (oder Mandelsplitter oder Hagelzucker *)) bestreuen.
- Nun den Kokosstriezel auf mittlerer Schiene im vorgeheizten Backrohr bei 170 Grad für ca. 30 Minuten backen.
- Wenn der Striezel schön goldbraun ist den Backofen ausschalten, die Türe öffnen, das Backblech ein wenig herausschieben und mit der restlichen Glasur bestreichen.
- Lass ihn noch ein wenig auskühlen, bevor du dich auf ihn stürzt.
Notes
- Zucker: Ich verwende eine Mischung aus normalen Kristallzucker und Birkenzucker *).
- Hefe: Statt 7 g Trockenhefe kannst du auch 1/2 Würfel frische Germ verwenden: Vermenge die trockenen Zutaten, mache in der Mitte eine Mulde, gieße Limettensaft und Kokosmilch dazu und brösle nun die Germ hinein. Dann laut Rezept weiter vorgehen.
- Ich esse den Kokosstriezel ganz gerne einfach so, manchmal wird er auch gar nicht geschnitten sondern nur auseinandergerissen. Ich bestreiche ihn aber auch gerne mit Butter und manchmal auch mit Marmelade drauf.