Bärlauchpesto
Frühlingszeit ist Bärlauchzeit! Ab etwa Mitte März wartet das köstliche Grün darauf, gepflückt zu werden. Ich mache daraus jede Saison aufs Neue gerne ein intensiv grünes veganes Bärlauchpesto, ohne Käse/Parmesan, dafür mit Unmengen an frischem Bärlauch und außerdem noch mit Olivenöl, Sonnenblumenkernen, Pinienkernen, Hefeflocken (wer mag) und Petersilie. Bärlauchpesto selber machen lohnt sich jedenfalls, denn es schmeckt zu gut, ist einfach und schnell gemacht und passt zu einer Reihe an Speisen, nicht nur zu Spaghetti. In diesem Post gehe ich daher auch auf die Bärlauchpesto Verwendung ein und zeige dir eine Reihe an Möglichkeiten, wozu es passt und was du dazu essen kannst.
Vielfältige Verwendung von Bärlauchpesto
Der Geschmack von Bärlauch ist würzig und aromatisch. Als wilder Knoblauch hat er auch einen sehr knoblauchartigen Geschmack. Besonders wenn er, wie beim Pesto, roh gegessen wird, sollte man danach kein Date einplanen. Außer ihr esst beide davon.
Ich esse dieses vegane Bärlauchpesto am liebsten mit Spaghetti (z.B. als Zugabe zu dieser cremigen Avocado Pasta), Tagliatelle oder Linguine – als Pasta-Süchtige jedenfalls gerne mit Nudeln. Neben der Verwendung für eine Frühlingspasta passt es auch ganz wunderbar zu einer Vielzahl an anderen Gerichten.
Du kannst Bärlauchpesto wie einen Dip verwenden und beispielsweise mit Falafel oder Kartoffelpuffer essen. Auch gemeinsam mit veganem Feta und Tomaten, oder ein Klecks obendrauf auf Hummus (oder überhaupt gleich mitmixen) oder auf einer Bowl, passen ganz wunderbar.
Bärlauchpesto kannst du auch ganz einfach zu gekochten Kartoffeln, Ofengemüse oder Spargel essen, oder als Aufstrich in einem Sandwich. Es lässt sich im Brot aber auch gleich mitbacken, zum Beispiel im Zupfbrot oder auf einer Focaccia – nom! Die Tage habe ich vor, erstmals Blätterteigschnecken mit Bärlauchpesto zu backen, das muss auch so gut schmecken.
Wie du siehst, passt es zu so vielen Gerichten. Wenn du eine weitere Idee hast, ergänze sie gerne in den Kommentaren!
Bärlauch mit Bärlauch und …
Dieses vegane Bärlauchpesto ist recht kompakt, denn hier kommt auch ganz schön viel Bärlauch hinein. Es ist also so nicht “dünn und ölig”, wie es bei Pesto sonst oft der Fall ist. Das ist in diesem Fall so gewollt, denn so schmeckt es mir am besten. Ich mag den intensiven Bärlauchgeschmack, möchte das Essen aber nicht komplett in Öl ertränken.
Was ist denn nun im veganen Bärlauchpesto noch so drinnen, außer ganz schön viel Bärlauch? Es wird jedenfalls nicht viel anders als nicht-veganes zubereitet. Der Unterschied liegt eigentlich nur beim Käse, denn wenn du Pesto vegan zubereitest, kommt selbstverständlich kein Parmesan hinein.
Dafür findest du neben dem bewährten Bärlauch eine Reihe anderer guter Zutaten im Pesto. Öl beispielsweise. Welches Öl? Ich empfehle dir, dein Bärlauchpesto mit Olivenöl zuzubereiten. Du kannst davon aber auch einen Teil mit Kürbiskernöl ersetzen, dein Pesto anschließend aber bitte nicht erhitzen.
Außerdem kommen noch Sonnenblumenkerne und Pinienkerne ins Pesto. Du kannst aber auch gerne andere Nüsse wie Walnüsse oder andere Kerne wie Kürbiskerne verwenden. Cashews oder Mandeln wären eine weitere Option, habe ich aber selbst noch nicht versucht.
Abschließend noch Hefeflocken, wer mag – und Petersilie. Ich finde, dass sie dem Bärlauchpesto Frische verleiht und den doch sehr intensiven Geschmack etwas abrundet. Ach ja, und Salz und Pfeffer natürlich.
Frisch & Gratis
Da ich am liebsten Unmengen an Bärlauch verwende und er, zumindest hier in Wien, in rauhen Mengen wächst, pflücke ich ihn stets selbst. Im März geht es los und im April ist es dann schon langsam wieder vorbei.
Das Beste: Diese Unmengen an Bärlauch sind hundertmal frischer als aus dem Supermarkt, kosten mich aber keinen Cent. In Wien ist Bärlauch pflücken schon fast so etwas wie ein Volkssport. Mich findest du meistens im Augarten. Aber auch im Prater wächst sehr viel. Oder zuletzt habe ich Unmengen im Pötzleinsdorfer Schlosspark entdeckt.
Bärlauch ernten geht ganz einfach: Mit dem Fingernagel “abzwicken” und bestenfalls bis zu Hause in einem Stoffsack sammeln. Zu Hause wasche ich ihn dann jedenfalls mal, bevor ich ihn weiterverwerte. Und das bringt mich auch schon zum nächsten abschließenden Punkt …
Haltbarkeit
Normalerweise, wenn man Pesto aus Kräutern macht, dann müssen diese trocken sein, das Pesto mit viel Öl bedeckt und das Glas muss “steril” sein (nicht wie aus dem OP-Saal, aber supersauber). Ich habe jedoch noch kein Pesto länger als ein paar Tage, unkompliziert in einer Tupperware-Dose oder ähnlichem, aufbewahrt.
Da ich den Bärlauch aus dem Park aber jedenfalls wasche, kommt die Aufbewahrungsoption in der Form alleine aus dem Grund nicht in Frage. Aber es besteht die Möglichkeit, das Börlauchpesto einzufrieren, nämlich in Eiswürfelformen. Das Ganze ist zum Dosieren super praktisch, ähnlich wie die tiefgekühlten “Spinat Zwutschgerln”. Durch das Einfrieren kannst du dein Bärlauchpesto bis zum nächsten Frühling überwintern.
Für mich kommt aber auch das eher nicht in Frage, da ich innerhalb kürzester Zeit immer so viel mit Bärlauch esse, dass ich ihn dann sowieso monatelang nicht mehr sehen möchte, hahaha. Ich hoffe, ich kann dich mit dem Pesto ebenfalls anstecken und wünsche dir jedenfalls gutes Gelingen und guten Appetit.
Bärlauchpesto vegan (ohne Käse), einfach & schnell
Einfaches und schnelles veganes Bärlauchpesto selbst machen, ohne Käse (Parmesan), dafür u. a. mit Sonnenblumenkernen, Pinienkernen, Olivenöl und Hefeflocken
Zutaten
- 4 EL Sonnenblumenkerne
- 1 EL Pinienkerne
- 4 Hände voll Bärlauch
- 1 Hand voll Petersilie (ein paar Stiele dürfen schon dabei sein)
- 8 EL Olivenöl
- 4 EL Hefeflocken *)
- 1 TL Salz
- Schwarzer Pfeffer
Zubereitung
- Die Sonnenblumenkerne und Pinienkerne in einer Pfanne ohne Öl etwas rösten, bis sie leicht braun werden. Auf einem Teller abkühlen lassen.
- Den Bärlauch waschen. Ein Geschirrtuch ausbreiten, den Bärlauch darauf legen und mit einem anderen Geschirrtuch trocken tupfen.
- Nun die gerösteten Sonnenblumen- und Pinienkerne mit dem Bärlauch und allen anderen Zutaten (Petersilie, Hefeflocken, Salz und Pfeffer) mit der Küchenmaschine zerkleinern und vermischen.
- Das Öl füge dabei langsam durch die dafür vorgesehene Öffnung der Küchenmaschine hinzu. Mein Kitchenaid-Food Processor *) hat so etwas. Ansonsten ganz einfach so zu den anderen Zutaten dazu geben.
Notes
Je nachdem wie intensiv du Pesto magst, könntest du damit auch länger auskommen. Ich verwende diese Menge für etwa 500 Gramm Pasta - das ist recht großzügig bemessen.
Wenn du möchtest, kannst du die Ölmenge noch etwas erhöhen, und auch einen Teil des Olivenöls mit Kürbiskernöl ersetzen.
Statt Sonnenblumenkernen und Pinienkernen bieten sich sämtliche anderen Nüsse an, besonders Walnüsse.